Selbstliebe. Ein Wort, das bei einigen Menschen auf Abwehr stösst. Ist es nicht egoistisch, sich selber zu lieben? Nein. Ganz im Gegenteil. Ich bin nicht wichtiger als andere Menschen, aber auch nicht weniger wichtig. Selbstliebe ist die Basis aller Liebe. Es geht nicht darum, ein Idealbild aufrecht zu erhalten und zu lieben, sondern sich selber zu lieben, genau so wie frau (man) ist. Wenn ich mich selber nicht annehmen kann, mit Licht und Schatten, Tag und Nacht, Stärken und Schwächen, wie soll ich es mit meinen Mitmenschen tun können?
Das Thema Selbstliebe treffe ich immer wieder in der Begegnung mir den verschiedensten Menschen und bei mir selber. Die eigene Unvollkommenheit zu umarmen ist der erste Schritt, um liebevoll und selbstsicher durch die Welt zu gehen. Es ist auch wichtig, die eigenen Träume, Wünsche und Bedürfnisse willkommen zu heissen, ihnen einen Raum geben, sei es nur ein innerlicher. Wenn du es nicht für dich machst, wer soll es denn machen?
Wir können beim Malen einen wertfreien, wohlwollenden Umgang üben, mit allem, was sich zeigen will. Wir können kindische Figuren, schräge Gesichter, kitschige Landschaften usw. anlächeln. Was haben wir da zu verlieren? Plötzlich entdecken wir da drin etwas Neues: den Mut und die Freiheit, uns selber zu sein.
Wir können im Leben den Mut finden zu sagen: «Ja, das mache ich, nein, das mache ich nicht. Das tut mir nicht gut.» Wir müssen so andere nicht manipulieren, denn wir wissen, dass wir gut für uns sorgen können. Wir verzichten auch darauf, perfekt sein zu müssen und wir verzichten darauf zu verlangen, dass andere perfekt sein müssen. Denn wir spüren fest in uns: Wir sind alle verbunden und wir sind alle Menschen. Genau deshalb sind wir liebenswert. Selbstliebe ist ein Weg zu dem heutzutage viele von uns gerufen werden, um wieder ganz zu werden. Andere sind schon auf diesem Weg und können sich von da aus in ihrem Leben grosszügig für andere einsetzen.