Freiheit

Ich kenne keine grössere Freiheit als die der Kreativität. Alles darf und nichts muss. Ich darf malen, übermalen, stehen lassen oder beenden, vernichten oder transformieren, verschlimmern oder verbessern, leer lassen oder füllen, lieben und hassen, alles so annehmen wie es ist oder einiges verschönern, anderes wegstreichen.
Ich darf spiele und ausruhen, es darf schnell und langsam, konzentriert und verzettelt sein. Es darf Form annehmen oder nicht, es darf farbig werden oder nicht. Vieles hat Platz nebeneinander, übereinander, nacheinander, ineinander. Oder es will allein sein, nur ein Strich, nur ein Punkt, nur eine Fläche, nur ein Wort…
Ich kann die Perfektion anstreben, oder alles vergessen und einfach schmieren, oder etwas Drittes machen. Meditieren, experimentieren, mich den Kopf zerbrechen oder einfach geniessen.
Gefühle kommen, Gefühle gehen, Assoziationen kommen, Assoziationen gehen. Es hat viel Bedeutung es hat keine Bedeutung. Ich darf es teilen, ich darf es für mich behalten. Ich bin lebendig, ich bin frei. 

«Freiheit bedeutet, keine Furcht vor dem Unvollkommenen zu haben.»
(Zen-Meister Sengchan)

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