Manchmal ist es einfacher etwas loszulassen, wenn wir es vorher auf einem Bild festgehalten haben. Einem schlechten oder unklaren Gefühl eine Form geben, ihm einen Namen geben und es bewusst wahrnehmen… danach ist unsere Seele bereit für einen Wandlungsprozess. Den Tatsachen in die Augen zu schauen, hat etwas Befreiendes und Transformierendes an sich.
Auch ein schönes Gefühl, ein geschenkter Augenblick, kann plötzlich beim Malen auftauchen und mit Farben festgehalten werden. Wir haben dann mit Kraftbildern zu tun, die uns inspirieren und nähren können. In schwierigeren Zeiten erinnern sie uns an unsere innere Kraft und wecken in uns das Vertrauen, dass wir es auch dieses Mal schaffen werden.
Manchmal hingegen, möchten wir ein schönes Gefühl oder einen glücklichen Moment auf einem Bild festhalten und wir merken, dass es nicht geht. Das Gefühl oder der Moment sind schon vorbei. Der kreative Prozess fliesst weiter in seinem ewigen Zyklus von Entstehung und Zerstörung. Was bleibt ist die Veränderung, das Fliessen, die Verwandlung.
Sind wir gegenwärtig, mutig und demütig genug, um im Fluss zu bleiben?
Ebbe und Flut, Leere und Fülle, Ordnung und Chaos, Leben und Tod, kreieren und vernichten… all diese sind natürliche Prozesse, die auch beim Malen und Gestalten erlebt werden.